Nach einer mehr als unruhigen Nacht in der dreieckigen Bugkabine, klingelte der Wecker pünktlich um 06.30 Uhr. Unser Skipper wollte gleich am ersten Tag so früh wie möglich aufbrechen, um dem anrückenden Tief, dass in Böen bis zu 10 (!!!) Windstärken versprach, nach Norden auszuweichen. Nach einem gemeinsamen Frühstück an Bord, schier unendlich langen Sicherheitseinweisungen vom Skipper (ja, auch dieses Schiff hat drei Feuerlöscher und eine Löschdecke) und einer anschließenden, wohltuenden Dusche, haben wir es dann doch erst gegen 11.00 Uhr auf die Piste geschafft.
Raus aus der Flensburger Förde war ein angenehmes Segeln mit gutem Wind. Je weiter wir uns dann jedoch nach draußen (auf die offenere Ostsee) wagten, frischte der Wind mehr und mehr auf, bis wir schließlich mit einer Maximalgeschwindigkeit von guten 8 Knoten bei 7 Windstärken und ordentlich Krängung dahin flogen. Unser Skipper lies es sich nicht nehmen uns auch theoretisch auf Herz und Nieren zu prüfen. Neben Knotenlehre, Manövererklärung und anschließender Manöverkritik bis hin zu segeloptimierenden Maßnahmen, wurde alles geboten. Ja, das waren für Lisa und mich zwar (fast) alles alte Hüte, aber dem ein oder anderen Mitsegler tat die Auffrischung sicher nicht schaden.
Mit den abgerissenen 45 Seemeilen haben wir sogar unseren Skipper überrascht, der eigentlich nur ca. 30 Seemeilen vorgesehen hatte. Wir waren aber super in Fahrt und wollten mehr. Trotz grauem Himmel, fliegender Gischt und Nieselregen. Ich bin gespannt, wie lange wir uns diesen Optimismus bewahren können 😉 Hier noch ein paar Messerwerte:
Reiselänge: 48 sm
Reisedauer: 8 h
Durchschnittsgewschwindigkeit: 10,5 Km/h
Maximalgeschwindigkeit: 16 Km/h
Hier noch ein Foto, dass Lisa von mir gemacht hat:
P.S.: Morgen schreiben wir zu unserem ersten Segeltag noch ein paar Nachträge. Jetzt sind wir einfach zu erschlagen. Dann gibt es auch noch ein paar Fotos!
Hier der versprochene Nachtrag. In Sonderburg mussten wir knapp eine halbe Stunde warten bis die Zugbrücke für uns aufging. Als wir also vor der Brücke unsere Kreise zogen, sahen wir das folgende Schiff, von anderen Touristen rege fotografiert. Unsere Vermutung, da Sonderburg auch als Sommerresidenz des Königshauses gilt, dass es sich um das königliche Schiff handelt. Hier also noch ein obligatorisches Foto der Schiffes und der besagten Brücke:
Ansonsten sind wir Abends kaputt und müde in Aaroesund angekommen. Das ist ein kleiner und beschaulicher Hafen in Dänemark, der sehr romantisch ist und den wir bestimmt nicht zum letzten Mal besucht haben. Drumherum gibt es nicht viel mehr, nur einen kleinen Ort ohne Bäcker, dafür mit Hotel und in einiger Entfernung zum Hafen einen Campingplatz (auf jenem es dann auch Brötchen zu kaufen gibt). Der Tag war super schön, wenn auch super anstrengend und kam uns vor wie mindestens 3 Tage.



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