Nach den letzten Tagen, an denen wir immer sehr früh aufgestanden sind, haben Lisa und ich den angekündigten Hafentag zuallererst mal zum Ausschlafen missbraucht. Als wir dann doch um 10:00 Uhr aus der Koje gekrabbelt kamen, waren die anderen bereits mit dem Frühstücken fertig und teilweise schon dabei Kopenhagen zu erkunden. Wir haben uns dann auf den Weg zu unserer „Dixi-Dusche“ (ich hatte gestern schon von den schlechten Sanitäranlagen im Kopenhagener Stadthafen berichtet) gemacht, um unseren Hafentag zu beginnen. Abgesehen von der Tatsache, dass wir die Tür zum Duschraum nicht abschließen konnten, weil die Tür gut 4 cm über den Rahmen überlappte, war der Rest zumindest funktionstüchtig (ja, „cold“ und „hot“ haben genau das gemacht, was auf dem anderen Rad stand, aber wer wird denn so pingelig sein…).

Nachdem wir also blitzeblank unsere Handtücher wieder aufs Schiff gebracht haben, haben wir bei Google nachgesehen, wo in unserer Nähe ein gutes Café zum Frühstücken zu finden ist. Zu unserem Glück haben wir keine 40 Meter neben unserem Liegeplatz ein sehr gut Bewertetes gefunden. Das Café hieß „Parterre“ und der Name war Programm. Man saß an einem Tisch und konnte auf Straßenniveau auf liegende Schiffe blicken. Durchaus nicht schlecht! Als Frühstück wurde serviert: Ein Körnerbrötchen, eine Scheibe Körnerbrot, zwei Scheiben Käse, ein Päckchen Butter, ein Croissant, ein Becher Quark (mit Marmelade drin), ein Glas Orangensaft, ein Ei und ein Cappuccino. An sich nichts überaus Besonderes, aber auch kein schlechtes Frühstück. Als wir dann die Rechnung bekamen, standen da 300 Kronen, was ziemlich genau 40 Euro sind. Spätestens dieser Mondpreis hat uns daran erinnert, dass wir in Dänemark und da sogar in der Hauptstadt waren…

Nach dem Frühstück sind wir in einem größeren Bogen durch Kopenhagen gelaufen. Vorbei am botanischen Garten, dem Schloss Rosenborg und einigen kleineren Sehenswürdigkeiten. Das Wetter war bis auf ein paar kleine Nieseleinlagen gut.  Kurz bevor wir gegen 15.30 Uhr zurück am Schiff waren, haben wir uns ein Eis bei „Vaffelbageren“ geholt, einer Eisdiele, die rund um die Uhr voller Menschen war. Das Eis war super lecker und die Kugeln gigantisch groß! Die Waffeln wurden in der Eisdiele von Hand angefertigt und trugen das Logo des Herstellers. Super gemacht. Im Schiff angekommen haben wir den Schlüssel zum Schiff, wie mit den anderen verabredet in der Backskiste mit dem Gas gefunden und haben uns zum Lesen in den Salon gesetzt. Unmittelbar, nachdem wir aufgeschlossen hatten fing es an heftig zu regnen. Alles richtig gemacht! Mit den anderen hatten wir uns für 18.30 Uhr zum gemeinsamen Essengehen verabredet. Nach und nach trudelten dann auch alle ein. Bei der Entscheidung, wo wir essen gehen wollten, viel die Wahl auf ein besonderes Ziel. Wir gingen in ein „Restaurant“ in der „Freistadt Christiania„. Das ist eine geduldete Gemeinde, mitten in Kopenhagen, in der nicht Fotografiert und auch nicht gerannt werden darf! Wer die „Rote Flora“ in Hamburg kennt, kann sich ungefähr vorstellen, wie es da aussah. Mit dem feinen Unterschied, dass Marihuana und Haschisch offen (!!!) auf Tresen zum Kauf angeboten wurde und es überall massiv nach Joints roch. Das erklärt natürlich auch das Fotografierverbot und man kann sich vorstellen, dass plötzliches Rennen eine Panik auslösen könnte. Das Restaurant war auch extrem alternativ… es gab nur vegetarisches Essen und das eher in Körnerform. Und ja, selbst dafür zahlt man in Kopenhagen den stolzen Preis von 18 Euro pro Person.

Wieder auf dem Schiff angekommen, haben wir die Wettervorhersagen geprüft und die kommenden Tage geplant. Anscheinend meinen die Winde es gut mit uns und drehen immer so, dass wir mit raumen Kursen zurück nach Flensburg kommen können. Morgen früh geht es wieder um 06.30 Uhr aus den Federn, weshalb ich an dieser Stelle Schluss machen werde. Bis morgen!

P.S.: Fotos habe ich zwar einige gemacht (außerhalb von Christiania), aber da waren keine so interessanten dabei, als das ich sie hier in den Beitrag einstellen wollen würde.