Das Wetter war heute, wie schon gestern, ein Traum. Wir hatten den gesamten Tag nicht eine Wolke am Himmel (die Schäfchenwolken am Horizont zählen nicht) und den gesamten Tag super schönes Sommerwetter. Leider hatten wir das gleiche Problem wie gestern Nachmittag, nämlich keinen bzw. kaum Wind.
Wir sind also die erste Hälfte des Tages super entspannt über das weite Meer geschippert, haben uns in der Sonne geaalt, gelesen, uns unterhalten und man konnte fast von Sommerurlaub reden 😉 Bis unser Skipper uns ‚rüde‘ aus der Idylle riss und uns sagte, wenn wir so langsam weiter fahren sind wir erst um 23:00 Uhr am Ziel. Also schmissen wir kurzerhand den Motor an, holten die Segel runter und fuhren eben unter Getöse weiter. Bis auf den gestiegenen Lärmpegel änderte sich aber nichts an Bord. Alle lasen, schliefen oder faulenzten. Bis auf den Rudergänger natürlich, der musste darauf achten den Kurs einzuhalten, aber auch der Job war heute eher langweilig, denn es ging immer geradeaus und es kam keine Wellen die das Schiff irgendwie versetzen konnten. Deswegen wurde der Job regelmäßig abgewechselt und der Kelch ging natürlich auch nicht an Axel oder mir vorbei. Rundum ein herrlicher Tag!
Plötzlich wurden wir alle aus unserer Stasis gerissen, als plötzlich ein grüner Wasserball am Horizont auftauchte, den wir zuerst fälschlich für einen verlorenen Fender (Gummipuffer, den Boote an die Seite binden, wenn sie anlegen) hielten. Nach kurzer Crewberatung wurde entschieden dem „Treiben“ ein Ende zu bereiten und ein ‚Ball über Bord‘-Manöver zu fahren. Unser Skipper hatte zwar seine Zweifel, ob und wie wir den Ball an Bord nehmen könnten, aber wieder hat es unsere Erfahrung vom Jollensegeln letztendlich gerichtet. Axel hat mit dem dicken Pott ein klassisches „Boje-über-Bord-Manöver“ gefahren und ich konnte den Ball über die Badeplattform aufnehmen. Nun hat er ein neues Leben als Boots-Crewmitglied-Ball. 🙂
In Mittelfart angekommen wurde der Tag erst spannend, erst fuhren wir mal wieder durch eine imposante Brücke hindurch und dann brauchten wir 3 Anläufe um eine „passende“ Box zu finden, in die wir reinpassten bzw. die uns gefiel. Beim letzten Versuch haben wir es einfach gemacht und eine gewählt, die etwas überdimensioniert für unser Schiff ist, aber wir hatten die Schnauze voll für Hafenkino gesorgt zu haben und wollten endlich ankommen 🙂 Bernadette, die Frau unseres Skippers hat es vor dem letzten Versuch treffend zusammengefasst: „Die haben jetzt schon drei Filme gesehen (bezogen auf das Hafenkino) und das Reicht!“
Die Marina in Mittelfart könnte man, im Vergleich zu unseren bisherigen Marinas eher als Schickeria bezeichnen. Viele Motorjachten mit Inhabern in Leinenhosen und Polo-Shirt und der passenden Ray Ben auf der Nase. Passend dazu natürlich auch ein Café wo ein kleiner Cappuccino umgerechnet 5€ kostet und der Kellner eindeutig einen Sitzen hatte.
Jetzt gibt es wie jeden Abend gleich etwas leckeres zu essen und dann geht es ins Betti, damit wir morgen weiter Richtung Flensburg kommen. Mit dem angenehmen Effekt, dass sich dann morgen der Kreis unserer Tour schließt und wir somit Rund um Seeland und Rund um Fünen gefahren sind. 🙂
Bis morgen!





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