Wie immer begann der Tag mit einem gemeinschaftlichen Frühstück an Bord der Jenna. Das anschließende Coaching fand heute jedoch nicht auch an Bord statt, sondern in einem Gemeinschaftsraum des Hafens, den man frei nutzen konnte. Wir hatten traumhaftes Wetter, so dass wir uns auf die Veranda des Gemeinschaftshauses setzen konnten und im freien gearbeitet haben. Thema war „GFK – gewaltfreie Kommunikation“. Über uns hatten sich Schwalben mit ihrem Nest niedergelassen und die Eltern haben ständig, unter großem Geschrei der Jungen, Futter heran geflogen. Das bedeutete für Jörg, der genau unter dem Nest saß, eine regelmäßige Dusche aus kleinen Ästen und anderen Krümeln, über die wir nicht nachdenken wollten.
Gegen 13.00 Uhr haben wir dann die Leinen los gemacht und Jörg ließ mich das Ablegemanöver fahren, was bei den Windverhältnissen zugegebener Weise nur bedeutete die Leinen einzuholen und vorwärts loszufahren. Aber hey, jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt 😉 Der Weg nach Lyoe war ein langer Raumschot- bzw. Halbwindkurs mit Winden zwischen 18 und 4 Knoten. Leider wurde der Wind immer schwächer (bis auf besagte 4 Knoten). Trotzdem war es ein wahnsinnig schöner Segeltag mit viel Sonne, Liegen auf dem Vorschiff, Musikhören und Reden.
Mit uns startete noch eine X-79 von X-YAchts. Das ist ein relativ kleines Boot, vergleichbar mit unserer Shark 24 und bekannt für seine super Segeleigenschaften. Gesegelt wurde es ganz alleine von einer Frau aus Deutschland und es hat Spaß gemacht, ihr zuzusehen, wie sie ganz alleine alle Manöver durchführte, für die wir 6 Leute im Einsatz hatten. Und dabei hat sie eine Ruhe ausgestrahlt, als ob es das Einfachste von der ganzen Welt wäre… Die X-79 begleitete uns den ganzen Tag über direkt hinter uns. Am Abend stellte sich heraus, dass sie das gleiche Ziel hatte, wie wir. Die Seglerin wurde von einem 14 Jahre alten Labrador begleitet, der sobald sie festgemacht hatte auch gleich davon lief, um sein Geschäft zu machen. Lisa und ich waren gerade auf dem Weg zum Hafenmeister, als der Hund bei uns vorbei lief und wir konnten ein paar Worte mit der Seglerin wechseln. Hoffentlich bekommen wir unsere 6 Monate alte Australian Shepard Hündin auch auch zu so einem verträglichen „See-Hund“ erzogen wie ihrem.
Lange Zeit war nicht klar, ob wir bereits in Lyoe einlaufen oder doch noch weiter fahren, allerdings hat die Aussicht auf immer weniger Wind und dann doch schon bei Lyoe in den Hafen getrieben. Kurz vor der Einfahrt sammelten sich immer mehr Schiffe um uns herum, die alle das gleiche Ziel hatten. Die ersten Schiffe fingen schon an Kreise vor der Einfahrt zu ziehen, um einen Stau zu verhindern. Der Hafen war dann auch sehr voll. Die erste Box, die wir ansteuerten war wohl zu schmal für unser Schiff, weshalb wir rückwärts in eine andere Box fuhren. Bei dieser schien einer der Dalben zu fehlen, weshalb die Box besonders groß war. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Box eigentlich für Katamarane gedacht war. Trotzdem hat sich niemand beschwert, dass wir uns auf die eine Hälfte gestellt haben. Im Laufe des Abend gesellte sich sogar noch eine zweite Yacht hinzu.
Die eine Hälfte der Crew nutzte den angebrochenen Abend, um sich den nahe gelegenen Ort anzuschauen, der Rest für ein kleines Nickerchen 😉 Anschließend gab es eine sehr leckere Spaghetti Bolognese. Bei der Abendtoilette mussten wir feststellen, dass für den sehr vollen Hafen nur jeweils 2 Toiletten, 2 Waschbecken und 2 Duschen für jeweils Männlein und Fräulein zur Verfügung standen. Ich bin mal gespannt, wie das morgen abläuft. Während ich diese Zeilen schreibe liegen alle bereits in ihren Betten und Lisa schlummert schon neben mir. Ich haue mich jetzt auch hin, da wir morgen wieder um 08.00 Uhr frühstücken werden und anschließend eine neue Runde Coaching startet.


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