Bisher hatten wir immer im wechsel einen wunderschönen Segeltag und darauf folgend einen Tag mit grauem Himmel und gelegentlichen Regenschauern. Heute morgen ist wieder einer der zuletzt genannten Tage. Kalvoe zeigte sich aber heute in einem geradezu (für mich) magischem Licht… Wie gestern schon geschrieben besteht Kalvoe aus einem Hafen, der eigentlich eher ein langer Steg ohne Kaimauern ist, am Ende einer Art kleiner Förde, umgeben von Wald und mit einem alten Gutshof oberhalb der Steganlage. Auf dem Innenhof des Gutshofs war ein aufgeschütteter Gutshof, auf dem im Kreis aufgestellte Steinsäulen platziert waren. Es erinnerte grob an eine Miniaturausgabe von Stonehenge. Daneben standen 5 uralte Bäume mit einem Stammumfag von über 2 Metern, wobei alle (!!!) Bäume gespalten und hohl waren, allerdings hatten alle sattgrüne Kronen, die anscheinend durch die noch stehende Rinde versorgt wurden. Das alles zusammen mit dem aufsteigenden morgendlichen Nebel und grauem Himmel sah aus, wie aus einem Fantasyfilm und es fehlte nur noch umherfliegende Feen! In Kalvoe waren Lisa und ich sicher nicht das letzte Mal und aktuell scheint dieser Hafen ein gut erreichbares Ziel für uns auf unserer Shark24 zu sein. Mal sehen, was die nächste Saison bringt.
Das Duschen gestaltete sich heute schwierig. Wir brauchten 5 Kronen Münzen, hatten aber nur 2. Da keine Einkaufsmöglichkeiten am Hafen waren (und das Restaurant im Gutshof Ruhetage hatte) mussten wir andere Crews fragen, ob sie uns Münzen tauschen. Leider hatten alle die gleichen Probleme bzw. hatten keine Münzen übrig. Die Folge war, dass wir uns wie früher mit dem Waschlappen am Becken waschen mussten. Nicht unbedingt schön, aber machbar. Trotzdem wichtig für die nächste Saison: 5 Kronen Münzen sammeln! Anschließend wurde wie immer lecker gefrühstückt und anschließend eine Coaching-Session abgehalten.
Wettertechnisch war für heute starker Wind jenseits der 6 Windstärken mit Boen. Die Realität war jedoch ein mauer Wind von 2 bis 3 Windstärken und besagter Nieselregen. Heute haben Lisa und ich unseren Ruhetag eingelegt 😉 das bedeutet, dass wir zwar immer mal wieder an Deck gegangen sind und nach unseren Mitseglern geschaut haben, aber den Großteil der Fahrt in unserer Bug-Koje gelegen und dem unter uns durchrauschendem Wasser zugehört haben. Dabei haben wir die Dinge diskutiert, die in den nächsten Wochen auf uns zukommen werden und dabei festgestellt, dass es eine Menge sein wird… Trotz der „nur“ 18 sm zog sich das heutige Segeln so sehr, dass wir uns für den Einsatz des Motors entschieden, um die Reise zu beschleunigen. Bevor wir in Sonderburg anlegen konnten, mussten wir wieder durch die Autobrücke in Sonderburg, die immer nur um XX:38 Uhr geöffnet wurde. Als wir ankamen, war es 17:45 Uhr und damit mussten wir fast eine komplette Stunde überbrücken. Normalerweise war der Plan vor der Brücke anzulegen, doch gab es dafür keine freien Plätze mehr, da ein paar sehr große Baustellen die Kaimauern belegten. Also kreisten wir im Becken vor der Brücke und warteten auf 18:38 Uhr. Dabei zogen wir immer wieder an einer wirklich sehr schönen Aluminium Yacht vorbei, einer Boreal 55. Es wäre schon Wahnsinn, wenn Lisa und ich, wie geplant es schaffen würden, auf so einem Schiff auf große Fahrt zu gehen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Nachdem wir die Brücke passiert hatten, war der Weg in den Yachthafen von Sonderburg nur noch ein Katzensprung. Der Yachthafen ist gigantisch groß, vergleichbar mit Heiligen Hafen. Trotz der Größe mussten wir weit fahren, bis wir eine Box gefunden hatten, die für unsere Breite von 4,30 m ausreichend groß war. Die Konsequenz war, dass wir einen sehr langen Weg zu den Toiletten hatten. Das folgende Anlegemanöver war zwar ausbaufähig, mittlerweile merkt man aber, dass wir als Crew deutlich besser funktionieren und auch unerwartete Situationen abfedern können. Sonderburg empfing uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Ich habe wieder meine GoPro ausgepackt und eine Zeitrafferaufnahme versucht. Zu Hause muss ich mich mal an den Schnitt setzen, die Rohbilder sehen aber vielversprechend aus. Um mal einen Eindruck zu vermitteln, füge ich ein paar Bilder hier an:
Morgen geht es zurück zu Niro Petersen, der Charterbasis und damit dem letzten Segeltag entgegen, Hoffen wir, dass das Wetter seiner Regel treu bleibt und uns damit ein super Abschiedstag bevor steht. Bis morgen!


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