Unser Segel-Blog

Erfahrungsberichte unserer Segelleidenschaft

September 2018: Tag zwei von Hoeruphav nach Aaeroesund (33 sm)

Heute war mal wieder ein richtiger Schietwetter-Törn und wir haben uns sehr an unseren Trip von vor zwei Jahren erinnert gefühlt. Es hat die gesamte Nacht geregnet und es gab viel Wind. Das hat sich auch am morgen nicht gelegt. Nach dem Duschen, wobei man sich bei dem Regen gefragt hat wieso man sich abgetrocknet hat, und dem Frühstück, gab es eine erneute Coachingrunde, wobei  wir heute nur so weit kamen, dass sich jeder vorgestellt hat. So wurde sich über den allgemeinen Hintergrund, die berufliche Situation, die Motivation wieso man sich nun auf diesem Boot befindet und die Erfahrung und Wünsche hinsichtlich des Trips ausgetauscht. Das hat natürlich nochmal ein anderes Bild auf die Mitsegler und natürlich den Trip gegeben.

Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit allerdings nicht erbarmen lassen, etwas angenehmer zu werden und so sind wir, alle dick eingepackt in unser Segelzeug ausgelaufen. Um nach Aaerosund zu kommen mussten wir als ersten wieder zurück nach Sonderborg und dort unter der Brücke durch, um in den Alssund zu kommen. Die Brück haben wir schon vor zwei Jahren passieren mussten und wussten daher, dass sie nur alle 60 Minuten immer um XX:38 Uhr geöffnet wird. Wir kamen exakt zum richtigen Zeitpunkt, um gerade noch durch zu fahren und keine Stunde Wartezeit zu verlieren. Nach der Brücke war auch direkt das Wetter anders. Das Wasser war ruhiger und der Wind deutlich angenehmer, da das Land zu beiden Seiten uns gut abgeschirmt hat. So haben wir dann auch ohne große Probleme das Vorsegel hissen können. Lustiger Weise sind wir zusammen mit der Yacht Marin, auch einer 46 Fuß Grand Soleil vom Charter Anbieter Schoenicke Skippeteam (mit dem wir vor zwei Jahren auf der Hermes unterwegs waren) durch die Brücke und den Sund gefahren. Natürlich ergab sich eine kleine Wettfahrt unter Segeln, die wir am Ende für uns entscheiden konnten. Es stellte sich heraus, dass auch die Marin nach Aaerosund unterwegs war…

Da wir es mit 6 Windstärken zu tun hatten, haben wir uns auf die Genua (großes Vorsegel) beschränkt und darauf verzichtet das Großsegel zu hissen. Als wir den geschützten Bereich des Sund verließen und in den kleinen Belt kamen, fing das „richtige“ Segeln an und es kam einem ein bisschen wie Jollensegeln vor, obwohl man auf einem 46 Fuß großen Schiff unterwegs war.  Dabei war Axel total in seinem Element, die Jenna so hoch wie möglich am Wind zu halten und das Wettrennen gegen die Marin zu fahren. Durch die starken Boen legte sich unser Boot gefühlt mit 45° auf die Seite, was bei einer Schiffsbreite von 4,35 m für Axel, der sich in Höhe nicht unbedingt wohl fühlt, schon eine sichtbare Herausforderung darstellte. Ganz im Gegensatz zu Wind und Wetter.

Nachdem wir sicher in dem Hafen angekommen sind, diesen kannten Axel und ich ja bereits von unserem ersten Trip, haben wir den Plan für morgen besprochen. Axel wollte sich direkt wieder zum Brötchen holen bereiterklären, was ich aber abwenden konnte. Zu sehr konnte ich mich noch an unsere letzte Brötchenhol-Aktion erinnern, die einen 2 km Fußmarsch zum Campingplatz und mehrfache Regenschauer beinhaltete. Stattdessen habe ich am Abend für die Crew Nudeln mit einer hellen Sahnesoße gekocht. Wie sich später herausstellte, hat sich die Welt hier auch weiterentwickelt und so gibt es mittlerweile freie Fahrräder die man sich nehmen kann, um zum Campingplatz zu fahren. So war das Brötchen holen am nächsten Morgen, bei weitem nicht mehr so ein großer Aufwand wie noch vor zwei Jahren.

 

Morgen soll das Wetter deutlich angenehmer sein und je nachdem wann wir morgen loskommen, geht es entweder zur der Insel Lyoe oder nach Aeroeskoebing. Lyoe soll idylle pur sein, eine nette Umschreibung für „da gibt es nichts, außer Natur“ und Aeroeskoebing ein sehr schönes Städtchen. Ich hoffe somit eigentlich auf den etwas längeren Törn, denke aber, da wir morgen eine etwas längere Coachingeinheit abgesprochen haben, dass wir es nur nach Lyoe schaffen werden. Es ist halt nicht wie vor zwei Jahren ein Meilentörn, sondern ein vermutlich normaler Segeltörn.

 

 

 

1 Kommentar

  1. Drücke euch die Daumen für Aeroeskoebing,ein wirklich schönes Städtchen mit vielen kleinen alten Dänenhäuschen, der Hafen von Marstall auf Aero ist auch nicht schlecht. Gruß Heidi

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